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gez. 1978
v. Dschingis Khan - Ordinale v. Luciano |
Züchter:
Gestüt Zoppenbroich |
Besitzer:
Gestüt Zoppenbroich |
Trainer:
Sven von Mitzlaff |
In
der Derbywoche 1981 wurde der Elektronen-Toto in Hamburg erstmals dem Rennbahnpublikum
präsentiert. Diese Einführung wurde die übelste Pleite in der Geschichte
des Hamburger Rennvereins. Eine halbe Stunde vor dem Start des Deutschen
Derbys verabschiedete sich der Elektronen-Toto erst einmal auf Nimmerwiedersehen.
Großes Disaster für den Veranstalter, der auf jede „Wettmark“ angewiesen
ist, Ärgernis für den Wetter, der doch an seinen Derbyfavoriten glaubt
und nun vor dem Schalter steht und nichts geht mehr. Eine ½ Stunde versuchte
man den Elektronen-Toto wieder flottzumachen, doch vergebens. Das Derby
wurde ohne Rücksicht auf den defekten Toto gestartet. (Eine Stunde gab
der Toto klein bei und funktionierte wieder tadellos)
Fast
wäre Orofino gar nicht für die Zoppenbroicher Zuchstätte gelaufen, denn
als Jährling stand er mit der Nr. 23 im Auktions-Katalog von Baden-Baden.
Aber die Gestütsinhaberin, Hela Bresges, strich den kleinen Orofino kurzerhand
aus dem Angebot, als er sich eine harmlose Fesselkopfverletzung zuzog.
So etwas vertrug sich nicht mit dem Renommee des Gestüts. Schön, wenn ein
Züchter für seine Ehrlichkeit im nachhinein so belohnt wird, denn standen
schon die Vorbereitungsrennen unter dem Stern eines einzigen Pferdes, so
wurde das Derby für dieses Pferd eine Gala-Vorstellung. Der schlaksige
Hengst war zweijährig einmal gleich siegreich draußen gewesen. Dreijährig
gewann der Hengst - immer mit Peter Alafi im Sattel - den Hoffnungs-Preis,
das Henckel-Rennen und die Union, er ging ungeschlagen in das Rennen um
das Blaue Band. Das Horner Moor machte seinem Namen an diesem Tag mal wieder
alle Ehre, das Geläuf war abgrundtief. Viele Rennbahnbesucher hatten
arge Zweifel, ob Orofino mit dem schweren Boden zu Rande käme.
Es
geht in den letzten Bogen, noch ist der Fährhofer Los Santos vorne, in
Lauerstellung auf der zweiten Position bereits Orofino, eingangs der Zielgeraden
schubst Peter Alafi Orofino kurz einmal an. Spielend zieht der Zoppenbroicher
nach vorn, mit jedem Galoppsprung fliegt er dem Verfolgerfeld weiter davon.
Der Abstand wird größer und größer, zum Schluß springt ein Derbysieg mit
12 ¾ Längen heraus!
Ein
paar Wochen später mußte der bis dato ungeschlagene Orofino sich dem Röttgener
Wauthi beugen. Später sah man ihn in allen großen Rennen Deutschlands
am Start. Manchmal fandfen sich kaum Gegner für ihn. Orofino wurde
fünfjährig in das Rennen der Rennen, in den Arc, geschickt. In seinem letzten
Rennen landete der immer ehrlich alles gebende Orofino im geschlagenen
Feld, er hatte aber auch eine lange kräftezehrende Saison hinter sich.
Orofinos
Bilanz: 22 Starts, 13 Siege, 5 Plätze. Dreimal wurde das „Gemütspferd“
Orofino zum Galopper des Jahres gewählt, diesen Hattrick hat anschliessend
nur noch Acatenango geschafft. Als Deckhengst
- aufgestellt in Ebbesloh und Ittlingen - war es ihm kaum vergönnt, Spuren
zu hinterlassen, denn Orofino starb sehr jung. 1989 mußte er nach einer
Thrombose und einem Darmdurchbruch in der Tierklinik Telgte eingeschläfert
werden. Seine besten Sohn sind der Gruppe-I-Sieger Vincenzo und Lorofino,
der es dem Vater gleichtat und das schwedische Derby mit 12 Längen
gewann.
Orofinos Mutterlinie ist sehr stark - der Mutter Ordinale wäre es
um ein Haar gelungen, drei Derby-Sieger auf die Welt zu bringen: Orofino,
Ordos (gewann 1983) und Orfano (Favorit 1986, aber "nur" Vierter).
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